Formen der Unternehmensnachfolge

Herausforderungen der familieninternen Nachfolge:

• Demografischer Wandel: 
  Sinkende Geburtenraten und kleinere Familien erschweren die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. 
• Unterschiedliche Lebenspläne: 
  Kinder haben oft eigene berufliche Ziele, die nicht immer mit der Führung des Familienunternehmens vereinbar sind.
• Fehlende Tradition: 
  Besonders in den neuen Bundesländern gibt es viele junge Familienunternehmen ohne lange Historie, bei denen es keine Selbstverständlichkeit ist, dass die Kinder den Betrieb übernehmen.

Was gilt es zu beachten?

1. Frühe Einbindung der Kinder: 
   Sprechen Sie offen mit Ihren Kindern über ihre Zukunftspläne. Liegt Ihnen das Unternehmen am Herzen? Haben Sie Interesse und die nötigen Fähigkeiten, es zu leiten? 
2. Fachliche Qualifikationen prüfen: 
   Stellen Sie sicher, dass potenzielle Nachfolger ausreichend qualifiziert sind oder die Möglichkeit haben, sich diese Qualifikationen anzueignen. 
3. Keine falschen Annahmen treffen:
   Vermeiden Sie es, automatisch anzunehmen, dass Ihre Kinder das Unternehmen übernehmen wollen oder eben nicht. Offene Kommunikation ist der Schlüssel.

Steuerliche und rechtliche Aspekte

Bei der Übergabe innerhalb der Familie spielt die Steuerplanung eine wichtige Rolle. Zwei zentrale Aspekte sind:

Erbschafts- und Schenkungssteuer:
Ob Sie das Unternehmen verschenken oder verkaufen, hat steuerliche Auswirkungen. Es empfiehlt sich, frühzeitig einen Steuerberater hinzuzuziehen. 

Erbfolge und Testament: 
Stellen Sie sicher, dass Sie ein klar geregeltes Testament und/oder einen gut durchdachten Gesellschaftsvertrag haben. So verhindern Sie, dass im Todesfall Erbengemeinschaften entstehen, die potenziell zu Streitigkeiten führen.

Alternative Nachfolgelösungen

Falls sich innerhalb der Familie keine geeigneten Nachfolger finden lassen, gibt es weitere Optionen, um das Unternehmen zukunftssicher zu übergeben:

1. Nachfolge an eine Ihnen bekannte Person, bspw. Betriebsintern
2. Externe Nachfolge durch den Verkauf des Unternehmens

Beide Varianten haben Vorteile aber auch Herausforderungen:

Innerbetriebliche Nachfolge

Vorteile: 

• Sie haben die Möglichkeit, einen erfahrenen und qualifizierten Nachfolger zu wählen, der das Unternehmen strategisch weiterentwickeln kann.
• Eine interne Nachfolge hat oft den Vorteil, dass der Nachfolger das Unternehmen bereits kennt, seine Prozesse versteht und mit der Unternehmenskultur vertraut ist. 
• Bei einer gut geplanten Übergabe können Sie weiterhin Einfluss nehmen, beispielsweise durch eine beratende Rolle.

Herausforderungen:

• Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten kann zeitaufwendig sein. 
• Auch wenn die Person bereits Teil des Unternehmens ist, bedeutet das nicht automatisch, dass sie von allen Mitarbeitern als neue Führungspersönlichkeit akzeptiert wird.
• Der Wechsel von einer eher ausführenden zu einer strategisch und führend agierenden Rolle kann herausfordernd sein und erfordert oft neue Fähigkeiten und Denkweisen.
• Oft fehlen dem internen Nachfolger die Mittel für einen vollständigen Unternehmenskauf.

Unternehmensverkauf

Falls es innerhalb der Familie oder im Unternehmen keine geeigneten Nachfolger gibt, kann ein externer Verkauf die Fortführung des Unternehmens sicherstellen.

Vorteile: 

• Durch den Verkauf an einen externen Käufer besteht die Möglichkeit, den vollen Marktwert des Unternehmens zu realisieren.
• Der Verkauf bietet die Möglichkeit, Kapital freizusetzen und den Ruhestand finanziell abzusichern.
• Ein externer Verkauf bietet dem Inhaber die Möglichkeit, sich relativ schnell und vollständig aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen.
• Externe Käufer, insbesondere strategische Investoren oder größere Unternehmen, bringen oft zusätzliche finanzielle Mittel, Technologien oder Fachwissen mit, die dem Unternehmen helfen können, sich weiterzuentwickeln und neue Märkte zu erschließen.

Herausforderungen:

• Der Verkaufsprozess kann emotional belastend sein, insbesondere wenn das Unternehmen über viele Jahre aufgebaut wurde. 
• Es ist wichtig, den richtigen Käufer zu finden, der die Unternehmenswerte wahrt und das Vertrauen der Mitarbeiter genießt.